Die Idee

 

Energie in Bürgerhand – dezentral und 100% erneuerbar!

 

Die Energiegenossenschaft Neue Energien Ostsachsen eG steht allen Bürgern und Bürgerinnen offen, die die von uns verfolgte Idee teilen können. Wir wollen uns am Umbau unserer Energieversorgung beteiligen und mehr Energie aus regenerativen Energieanlagen erzeugen. Dabei haben wir auch das Potenzial durch Effizienzmaßnahmen und das Einsparen von Energie im Blick.

 

Warum in Form einer Energiegenossenschaft?

 

Genossenschaften blicken in Deutschland bereits auf eine Tradition von mehr als 150 Jahren zurück. Im Jahr 1847 gründete Friedrich Wilhelm Raiffeisen den ersten Verein, um die notleidende ländliche Bevölkerung zu unterstützen. Einige Jahre später gründete er ebenfalls die erste Finanzgenossenschaft. Ziel war es, die Bevölkerung mit zinsgünstigen Darlehen zu bedienen. Gleichfalls populär waren und sind, auch im Freistaat Sachsen, Wohnungs- und Einzelhandelsgenossenschaften. Einen regelrechten Boom erlebten in den letzten Jahren die Energiegenossenschaften. Seit dem Jahr 2009 verzeichnet man in Deutschland in diesem Bereich zwischen 100 und 200 Neugründungen jährlich. Der Erfolg dieser Organisationsform, neben weiteren wichtigen Faktoren, lässt sich in drei, auch heute wichtigen Handlungsleitlinien zusammenfassen:

Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung.

Genossenschaften sind demokratisch organisiert. Dies bedeutet, dass jedes Mitglied, unabhängig von der Höhe seiner Gesamteinlage, mit jeweils einer Stimme die strategische Ausrichtung der Genossenschaft mitbestimmen kann. Dies erfolgt bei der mindestens jährlich stattfindenden Generalversammlung.

Genossenschaften sind sicher – durch deren zwingend vorgeschriebene Mitgliedschaft in einem Prüfverband unterliegen sie einer kontinuierlich prüfenden Kontrollinstanz. So wird die Geschäftstätigkeit vom Prüfverband alle zwei Jahre überprüft. Mitglieder haften nur in der Höhe ihrer eingezahlten Anteile. Eine Nachschusspflicht besteht in der Regel nicht.

Genossenschaften agieren in der Regel regional. Sie haben den Anspruch möglichst vielen Menschen in der Region die Möglichkeit zu eröffnen, gemeinsam von Dienstleistungen zu profitieren, die ein Einzelner allein nicht umzusetzen vermag. Aus diesem Grund wird die Höhe der einzelnen Anteile meist bewusst niedrig gehalten.

Bürgerenergiegenossenschaften und andere Bürgerenergiegesellschaften demokratisierten so in den letzten Jahren unsere Energieversorgung. Erstmals gelang es, eine große Anzahl an Bürgern an der Erzeugung von Energie zu beteiligen. Im Jahr 2013 waren bereits 130.000 Bürger und Bürgerinnen in Deutschland Mitglied in einer von 888 Bürgerenergiegenossenschaften. Zusammen investierten diese ca. 1.2 Mrd. Euro in Energieprojekte. In übergroßer Mehrheit wird dabei in Anlagen investiert, die Energie auf Basis Erneuerbarer Energien erzeugen. Insgesamt befinden sich mittlerweile 50% aller Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Bürgerhand.

 

Warum Bürgerbeteiligung?

 

Über die bürgerschaftliche Beteiligung an Energieerzeugungsanlagen wird es dem Bürger erstmals wieder ermöglicht, Einfluss auf die eigene Energieerzeugung zu nehmen. Die Bürger bringen die Energiewende voran. Schon seit vielen Jahren setzen sie sich in unterschiedlichster Form für die Ziele der Energiewende ein: für den Atomausstieg und den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Für Klimaschutz und die Abkehr von immer teurer werdenden fossilen Ressourcen. Für mehr Effizienz, mehr Selbstbestimmung und Teilhabe, die Aufwertung des ländlichen Raums und mehr Generationengerechtigkeit.

Viel ist schon erreicht: Bürgerinnen und Bürger haben, oft unterstützt von kommunalen Akteuren und dem regionalen Mittelstand, Milliarden in die Energiewende vor Ort investiert – Geld, das in ihren Regionen bleibt und von dem die Menschen vor Ort profitieren. Die Energiewende ist also weit mehr als eine Modernisierung der Energieversorgung — sie steht für einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell. Einem Modell, bei dem die Menschen im Mittelpunkt stehen und nicht die Profite weniger Großkonzerne.

Der Weg zu einer sicheren, klimafreundlichen und ökologischen Energieversorgung liegt in dezentralen Strukturen: in den Händen der Bürgerinnen und Bürger! Denn überall dort, wo sie mitentscheiden und auch mitverdienen, gibt es die größte Akzeptanz und die größte Dynamik beim Umbau des Energiesystems.

 

Warum regionales Engagement?

 

Regionale und dezentrale Energieversorgung sichert langfristig Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort. Indem man auf regionale regenerative Energieanlagen setzt, machen wir uns Stück für Stück unabhängiger von Importen fossiler Energieträger. Durch die Nutzung regionaler Banken und die Vergabe von Aufträgen an regionale Handwerker sowie Hersteller verbleibt ebenfalls mehr Geld in der Region. Dieses kann damit in andere Projekte in der Region investiert werden. Gleichzeitig scheint es derzeit offensichtlich, dass bspw. eine Großstadt wie Dresden nicht in der Lage ist, sich absehbar mit Erneuerbaren Energien selbst zu versorgen. Daher ist es unumgänglich Partnerschaften mit den ländlichen Regionen zum Nutzen möglichst vieler Akteure einzugehen.

 

Machen Sie mit und unterstützen Sie die Bürgerenergiewende!